Es gab nichts Besseres als nach einem schönen langen Schlaf aufzuwachen und dann was zu Essen. Aber nicht irgendwas, oder irgendwo. Der geborene Finne liebte das Essen in seinem Lieblingsrestaurant The Cinnamon Bay, das ein alter Freund von ihm führte. Kadeen. Vielleicht fühlte er sich dem Besitzer auch nur so verbunden, weil sie beide zwei 'E's im Namen hatten, wer wusste das schon? Also setzte sich Leevi in seinen Chevy und machte sich auf den Weg zu seiner Speise, er parkte auf dem Parkplatz, der extra dafür abgesehen war, machte den Motor aus, stieg aus und schloss sein Auto mit einem Klick auf seinem Schlüssel ab, machte sich anschließend auf den Weg zum Restaurant. Der 1,92 Meter große Mann, schlenderte lässig von seinem Wagen Richtung Eingang des Ladens und nahm seine Sonnenbrille ab, ehe er den Laden betrat. Für eine Moment blieb er stehen und atmete diese Luft ein. Er liebte das. Also Leevi war ja echt nicht sentimental, aber wenn es um Essen ging, dann konnte er manchmal einfach nicht anders. Er stellte sich an den kleinen Tisch, der da stand damit das Personal Reservierungen aufnehmen konnten und die Gäste zu ihren Tischen führen konnten. Aber sowas brauchte Leevi ja nicht. Jeder hier kannte ihn und jeder wusste, dass er seinen eigenen speziellen Platz hatte. "Hey Kira, lange nicht gesehen." sprach er eine Kellnerin an, die an ihm vorbei lief. 'Wenn du Ewigkeiten nicht vorbei kommst.' sagte diese, gab ihm einen sanften Stoß mit ihrem Ellbogen in die Rippen und zog dann grinsend ab, Richtung Küche. "Kadeeeeeeen, altes Haus, wo bleibt mein Daddy?" fragte er etwas lauter und wunderte sich, dass er immer noch nicht raus gekommen war. Normalerweise roch sein alter Freund Leevi auf 100 Meter, was war also los? Ihn interessierte es nicht, dass ihn die Leute schon komisch anschauten. Da machte er sich nichts drauß. Abwartend lehnte sich der Finne an den Tisch und wartete nun einfach mal ab. Vielleicht hatte der Besitzer, sein Kumpel Kadeen, ja auch noch was zu tun?

|| Hoffe das ist okay so, Einstiegsposts sind nich so mein Ding.
@Charlotte Auden Ellington

Charlotte war kein dummer Mensch: im Gegenteil. Sie war eigentlich recht intelligent und hatte in der Vergangenheit immer damit gerechnet, dass sie mit allem, was man ihr in den Weg Schuss, schon irgendwie umgehen können würde. Gute Planung und Strategie waren für sie Schlüsselelemente des Erfolgs, sie war jemand mit 120 To-Do und Checklisten. Und doch war sie in dem Moment unglaublich überfordert. Eigentlich ging es ihr schon die letzten paar Tage so, seit dem sie in North Point angekommen war. Die legalen Dokumente durchzugehen war das geringste Problem, immerhin hatte sie ihren Master in Jura und Rechtswissenschaften, aber der ganze Rest? Ein Restaurant? Wie sollte sie denn ein Restaurant führen?
Anscheinend hatte Kadeen, ihr Vater - wie merkwürdig war das denn - nicht nur das Restaurant besessen, sondern war auch der Chefkoch. Und jetzt fehlte dem "Cinnamon Bay" - einem Sternerestaurant - nicht nur der Besitzer, sondern auch der Sternekoch. Charlotte hatte sich nie groß mit Kochen beschäftigt, dafür hatten sie eine Haushaltshilfe gehabt und ihre Mutter, die gerne kochte und so konnte sie definitiv nicht ihren leiblichen Vater in der Küche ersetzten. Sie hatte ja schon Probleme, sich einen Überblick über seine Buchhaltung zu machen.
Sie war in der Küche und unterhielt sich mit dem neuen, Übergangs-Kochchef, der vor Kadeens Tod seine rechte Hand gewesen war, über die Möglichkeit, schnellstmöglich einen Sternekoch zu finden, als sie plötzlich jemanden nach Kadeen rufen hörte. Anscheinend jemand, der ihn gut gekannt hatte, denn die Art und Weise schien sehr familiär. Und anscheinend hatte derjenige, der sich hinter den Türen zur Küche verbarg keine Ahnung, dass sein Freund nicht mehr am Leben war. Seufzend fuhr sich Charlotte durch ihre langen blonden Haare, bevor sie seufzte und aus der Küche trat.
Schnell erblickte sie einen großen, blonden Mann, der gegen einen der Tische gelehnt war. Kurz zögerte sie, bevor sie auf ihn zu ging, durch die Gänge zwischen den Tischen. "Entschuldigen Sie, aber Kadeen...er.." Irgendwie war es alles andere als einfach, mit der Sprache rauszurücken. "nicht da. Kann ich Ihnen irgendwie weiterhelfen?" beendete sie ihren angefangenen Satz dann einfach und verzog kurz das Gesicht. Das würde nicht gut laufen, da war sie sich sicher.

@Leevi Burton
//Ist doch voll in Ordnung! ♥

Es war wahnsinnig komisch, dass Kadeen nicht da war und auch dass er nicht antwortete. Aber wenn er wirklich nicht da gewesen wäre, dann hätte Kira doch sicher etwas gesagt, oder nicht? Naja, sehr gesprächig war sie noch nie gewesen, aber sie wusste doch, wie sehr Leevi die Anwesenheit von Kadeen immer gemocht hatte, wenn er hier gegessen hatte. Das hatte jeder gewusst. Wahrscheinlich machte sich Leevi ganz umsonst irgendwelche Gedanken, Kadeen kam bestimmt jeden Moment aus der Türe, die zur Küche führte heraus und würde ihn wie er es immer tat um den Hals fallen. Ja, man konnte sagen, dass die beiden ein besonderes Verhältnis miteinander hatten. Vielleicht hatte Leevi ihn auch irgendwie ein kleines bisschen als Vaterersatz gesehen? Wie auch immer, das tat ja nichts dazu Sachen. Jedenfalls stand Leevi jetzt da, wartete auf seinen Kumpel um ihn zu begrüßen und dann... kam eine junge blonde Frau aus der Küche heraus. Er hatte sie noch nie zuvor gesehen, stellte sich aufrecht hin und runzelte die Stirn. Wer zur Hölle war das?

"Er... ist nicht da? Das kann gar nich sein. Er ist jeden Tag da, egal ob zum arbeiten oder zum abhängen. Oder... hat er etwa Urlaub?" fragte er und zog seine Stirn erneut in Falten. Erst jetzt bemerkte der Finne, dass er ganz schön unhöflich der jungen Dame über gewesen war. "Tut mir leid, wie unhöflich. Mein Name ist Leevi Burton. Ich bin ein sehr guter Freund von Kadeen, nur war ich jetzt ein paar Wochen sehr beschäftigt und, ja ist ja egal. Ich bin natürlich gekommen um hier zu essen. Erlauben Sie mir einer Frage. Ich habe Sie hier noch nie gesehen... Sind Sie die neue Aushilfe?" fragte Leevi und hatte schon wieder so ein Grinsen im Gesicht, das sehr eindeutig war. Somit nahm er sich raus, die junge Dame auch mal ordentlich zu mustern. Aber wenn es hier so eine scharfe Aushilfe gab, dann hätte ihm Kadeen doch sicher Bescheid gesagt, oder etwa nicht? "Wie auch immer, Ich setze mich an meinen Stammplatz, wenn Kadden auftaucht, er sollte wissen wo ich sitze. Ach und ich nehm das Üblich... Achja sorry, Ich bekomme die Nummer 5. Danke." beendete der junge Mann seinen Redefluss und drehte sich schonmal um, um zu seinem Stammplatz zu laufen.

@Charlotte Auden Ellington

Bei dem Redefluss des blonden Mannes war Charlotte erst ein mal überfordert. Sie war noch nie ein sonderlich schlagfertiger Mensch gewesen, zumindest nicht außerhalb ihrer Arbeit und kombiniert mit all den merkwürdigen Gefühlen, die in ihrem Kopf rumschwirrten, konnte sie einfach nur da stehen und zu hören. Noch immer fühlte sie sich von ihren Eltern belogen und hintergangen. Sie konnte nicht verstehen, wieso sie in ihren 25 Jahren nie mitgeteilt wurde, dass Clarke nicht ihr richtiger Vater war. Dazu kam die unweigerliche Verwirrtheit, wie es überhaupt dazu kommen war und warum sie quer über dem Globus einen Vater hatte, der anscheinend von ihr gewusst hatte, aber nie Kontakt aufgenommen hatte. Und jetzt hier zu sein, weit weg von zu Hause in einer Situation, die sie noch immer nicht ganz verstand, machte das ganze nicht besser.
Und so fand sie erst ihre Worte wieder, als der Leevi sich umdrehte. "Warten Sie! Ich... ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll." Anscheinend war er wirklich ein guter Freund ihres leiblichen Vaters und somit verdiente er eine Erklärung. Wenn er einige Wochen nicht da gewesen war, dann erklärte das auch, warum er von der ganzen Sache nichts wusste. Kurz fragte sie sich, ob er jemals mit Kadeen über sie geredet hatte, aber schnell verdrängte sie den Gedanken daran und deutete zu der Treppe, die nicht nur zu einem Eventraum und einem weiteren Raum voller Tische führte, sondern auch zu einem Büro, in dem sie ihre letzten paar Tage verbracht hatte. "Vielleicht sollten wir uns an einem ruhigeren Platz unterhalten. Und nein, ich bin nicht die neue Aushilfe, obwohl... neu bin ich schon." Dann Strecke sie ihm ihre Hand hin. "Charlotte Ellington." aufmerksam betrachtete sie dann sein Gesichtsausdruck - würde er ihren Namen erkennen? Hatte Kadeen sie jemals erwähnt?

@Leevi Burton

Plötzlich hatte Leevi ein ganz schlechtes Gefühl, als die junge Blondine ihn davon abhielt zu seinem Platz zu gehen, indem sie ihm zu rief, dass er warten solle. Vorsichtig drehte er sich wieder um und blickte in die Augen der jungen Frau. Er schluckte und konnte in ihrem Blick sehen, dass etwas ganz und gar nicht stimmte. Wenn Leevi eins hatte, dann war es eine sehr gute Menschenkenntnis. Sie wusste nicht wo sie anfangen sollte? Was hatte er denn alles verpasst in den wenigen Wochen, die er nicht mehr da gewesen war? Schluckend kratzte er sich am Hinterkopf und spannte so seine Muskeln etwas an. Er fühlte sich nun ganz und gar nicht mehr wohl und er hatte keinen Plan, wie er sich jetzt bitte verhalten sollte. Das war eine sehr ungewohnte Situation für ihn.
"Ähm.. Na gut, von mir aus. Dann unterhalten wir uns an einem ruhigeren Platz." sagte er und als er ihre Worte wiederholte, überlegte er kurz ob sie ihn vielleicht verführen wollte, aber das glaubte er kaum, sonst hätte sie das anders gesagt und sie würde nicht so hilflos schauen, wie ein angeschossenes Reh. Seufzend nahm er seine Hand wieder aus seinem Nacken und nickte. "Charlotte Ellington." wiederholte er auch das und nahm ihre Hand in seine, drückte diese kurz und ließ sie kurz darauf auch wieder los. Dass er es laut ausgesprochen hatte, brachte ihn dazu darüber nachzudenken. Irgendwo hatte er diesen Namen schonmal gehört, aber das konnten sie ja auch an dem ruhigen Ort besprechen. Jetzt war er doch mal verdammt gespannt, was die Blondine zu sagen hatte. Also machten sie sich auf den Weg, die Treppen nach oben.

@Charlotte Auden Ellington

Leevi drehte sich wieder zu ihr und auch Charlotte konnte sehen, dass er ihre Stimmung erkannt hatte. Es war nicht schwer zu sehen, dass die Situation für keinen der beiden angenehm war: Charlotte fiel es nicht einfach, die Worte loszuwerden, die ihr schon auf der Zunge lagen und Leevi konnte spüren, dass sie etwas wichtiges und negatives zu sagen hatte. Der blonde Mann hatte ziemlich viel verpasst: von Kadeens Unfall, zu ihrer Ankunft und Übernahme seines Hauses und des Restaurants. Sie war erst vor wenigen Tagen angekommen und fühlte sich noch sehr unwohl in ihrer neuen Position.
Als er ihr zustimmte, nickte sie etwas erleichtert. Vielleicht würde es ihr einfacher gelingen, mit ihm zu reden, wenn sie nicht von Mitarbeitern und Kunden umgeben war. Das Büro war der einzige Ort, an dem sie sich inzwischen einigermaßen wohl fühlte, nachdem sie das große Chaos, was nach Mitarbeitern normal für Kadeen war, in systematische Ordnung verwandelt hatte. Wenigstens konnte sie so nachdenken und sich auf die noch chaotischere Buchhaltung konzentrieren. Als er ihren Namen wiederholte glaubte sie für einen Moment etwas wie Wiedererkennung in seinem Blick zu sehen, doch das war schnell vorrüber. Inzwischen fiel es ihr schwer, sich überhaupt noch mit "Ellington" vorzustellen, da sie gerade überhaupt keine positiven Gedanken ihrem Dad gegenüber hatte.
Erst einmal folgte sie ihm zur Treppe, die Stufen hinauf und um die Ecke zum Büro, auf dessen Tür noch immer in verblassenden Buchstaben "Kadeen Jarir - owner & chef" stand. Einer der Mitarbeiter hatte ihr angeboten, es mit ihrem Namen zu überkleben, aber es hatte sich einfach nicht richtig angefühlt. Kurz hielt sie Leevi dann die Tür auf, bevor sie nach ihm in das gemütlich und ordentliche Büro schlüpfte, in dem sie sich ruhig unterhalten konnten. Bevor sie jedoch anfing zu reden, setzte sie sich und deutete dem blonden Mann, das gleiche zu tun.

@Leevi Burton
tbc: Büro im 2. Stock